Wanderung von Melchow nach Eberswalde

Nach dem Stop der letzten Wanderung in Biesenthal hatte ich überlegt, dem 66-Seen-Wanderweg weiter über Melchow nach Trampe und dann nach Strausberg zu folgen. Allerdings wäre dies eine mehrtägige Tour. Daher ging es diesmal von Melchow nach Eberswalde, um mir das Nonnenfließ anzuschauen.

In Malchow wollte ich mir die Dorfkirche einmal genauer anschauen und im Ort ließen sich super frische Eier erstehen. Dann ging es durch den Wald Richtung Schönholz. Der Weg durch den Wald war sehr erholsam. Absolute Stille und leichtes Vogelgezwitscher. Manchem Wandernden könnten diese geraden Forstwege etwas langweilig erscheinen, aber ich empfehle einfach mal auf die kleinen Details zu achten, wie zum Beispiel auf einzelne, markante Bäume oder die unterschiedlichen Geräusche der Waldbewohner oder den Geruch der Bäume. Ich mag solche Wege zum etwas schnelleren Gehen.

In Schönholz zweigt von der Dorfstraße der Bernauer Heerweg ab und kreuzt das Nonnenfließ. Kurz vor der steinernen Brücke überlegte ich, ob ich sogleich den Weg durch das nördliche Fließ Richtung Eberswalde einschlagen sollte, entschied mich dann aber dafür, auch den südlichen Teil mitzunehmen und zur Neuen Mühle zu wandern. Interessanterweise führt die Strecke zur Mühle durch einen kleinen Hohlweg. Das Gebiet schien mir stark durch die Jagd genutzt. Von der Mühle aus ging es dann Richtung Norden entlang des Fließes und es zeigten sich Spuren von Biber- und Wildschweinaktivitäten. Und mit einem Wildschwein sollte ich dann auch eine Begegnung haben…

Um einen mit Zunderschwämmen bewachsenen Baumstamm fotografisch ins rechte Licht zu rücken, ging ich um den Baumstamm herum machte eine Aufnahme. Dabei hörte ich ein seltsames, klapperndes Geräusch, das wie das schnelle Aufeinanderschlagen von Stöcken oder Steinen klang. Zuerst dachte ich es wäre ein Specht, aber als ich das Geräusch erneut hörte, blickte ich in dessen Richtung und erblickte ein Wildschwein in etwa 30 Meter Entfernung auf einer leichten Anhöhe. Mir blieb zunächst kurz das Herz stehen und das Blut gefor mir in den Adern, wie sollte ich in dieser Situation reagieren? Ich deutete das Verhalten des Tieres als eine Art territoriale Warnung und hielt es für angemessen, einen kühlen Kopf zu bewahren und mich ruhig und deutlich auf dem Weg Richtung Norden zu entfernen, der Puls war allerdings “auf 180”. Auch das Tier zog sich nach dem Blickkontakt wieder ins Dickicht zurück. Eine sehr beeindruckende Begegnung. Im weiteren Verlauf der Wanderung entdeckte ich ein Schild, das auf die Brut- und Setzzeit der Tiere hinweist. Zudem werden die Tiere durch menschliche Aktivitäten in den südlichen Teil des Fließes gedrängt, was dort zu Verbissschäden an Jungpflanzungen führt. Daher ist das Bleiben auf dem Weg sehr ratsam, um die Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum so wenig wie möglich zu stören.

Der Rest der Wanderung durch das Fließ verlief sehr entspannt, es ist eine wirklich schöne Gegend und es lässt sich einiges entdecken. Als Fazit hat die Wanderung mich darüber nachdenken lassen, dass mit der Nutzung des Waldes als Erholungsraum natürlich auch einige Verantwortlichkeiten verknüpft sind. Einzelne Biotope sind sehr fragil. Achtsames Verhalten im Wald trägt dazu bei, die Schönheit auch für die nachfolgenden Wandernden und Erholungssuchenden zu bewahren.

Wanderung von Wandlitz nach Biesenthal

Nach der letzten Wanderung von Borgsdorf nach Wandlitz lag es nahe, dem 66-Seen-Wanderweg weiter bis nach Biesenthal zu folgen. Insgesamt fand ich die Strecke sehr angenehm und abwechslungsreich, es ging auch mal bergauf und bergab und einige Badestellen sind zu entdecken. Highlights sind sicherlich der Liepnitzsee, der Hellsee und gegen Ende das Hellmühler Fließ. Auch der Liebnitzwald (Klimawald) östlich von Wandlitz ist sehr schön. In Ützdorf ließ sich Verpflegung für den Weg ergattern. Lanke fand ich wegen seiner hügeligen Lage recht reizvoll. In Lanke führt der Weg durch den verwilderten Lenné-Park des Schlosses und weiter zum Hellsee. Wieder einmal in Biesenthal endete die Wanderung. Insgesamt eine sehr schöne Tour, die sich im Frühjahr und Sommer, wenn die Bäume voll ergrünt sind, sicherlich noch reizvoller gestalten kann. Zur Zeit erfreuen an den entsprechenden Stellen insbesondere die blühenden Buschwindröschen.

Wanderung von Borgsdorf nach Wandlitz

Beim Solo-Wandern steht für mich das Erleben des Körpers und der Umgebung im Vordergrund. Beim Wandern in Begleitung bietet sich die Gelegenheit zum längeren Gespräch. Die Tour von Borgsdorf nach Wandlitz ging ich mit Harald, den ich aus meinem Japanisch-Kurs kenne.

Die Strecke von Borgsdorf nach Wandlitz ist eine Teilstrecke des 66-Seen-Wanderweges. Die Teilstrecke durchs Briesetal ist zu Recht relativ bekannt und beliebt. Die Erlenbruchlandschaft entlang der Briese ist spektakulär und Biber legten einige Dämme an, so dass die Briese abschnittsweise gestaut ist. Ein weiteres Highlight ist die Alte Försterei Wensickendorf. Der Weg von Wensickendorf zum Stolzenhagener See führte durch Agrarlandschaft und schließlich durch bebautes Gebiet entlang des Stolzenhagener Sees und des Nordufers des Wandlitzer Sees. Unsere Tour endete am Bahnhof Wandlitz, von wo aus Berlin mit der Heidekrautbahn sehr gut zu erreichen ist.

Wanderung von Biesenthal nach Rüdnitz

Vor einiger Zeit lief ich mit einem Freund die Strecke von Biesenthal zur Hellmühle am Hellsee. Die dortige Landschaft ist unglaublich schön: Bruchlandschaft, viel Wasser, Mischwald, leichte Höhenzüge und insgesamt macht der Weg dort einen recht gepflegten Eindruck und ist gut ausgeschildert. Es gibt sogar einen Wanderbriefkasten mit Gästebuch. Von der Hellmühle ging es vorbei am Plötzensee nach Lobetal. Von Lobetal aus führt die Via Imperii (Jakobsweg) über Bernau nach Berlin. Ich war versucht noch weiter nach Bernau zu gehen, wollte es allerdings nicht übertreiben und bin stattdessen nach Rüdnitz gewandert. Von dort ist Berlin sehr gut mit der Bahn zu erreichen.